Niedrigenergiehaus

Niedrigenergiehaus

Holzbau Niederösterreich

Die wichtigsten Informationen zum Thema Niedrigenergiehaus (NEH)

Vorab Gratulation an Sie, werte Leserin und werter Leser: Sie sind am richtigen Weg. Es wird die vernünftigste Lösung sein, beim Bauen durch gute Wärmedämmung auf ständig steigende Energiepreise zu reagieren. Aber aufgepasst: Nicht überall wo Niedrigenergiehaus draufsteht, ist auch von einem energiesparenden Haus die Rede, da der Begriff nicht definiert ist. Sehr oft orientiert er sich an den Minimalanforderungen, um noch in den Genuss der Wohnbauförderung des jeweiligen Landes zu kommen (wir sprechen da von einer Energiekennzahl zwischen ~50 bis 15KWh/m²a (das entspricht einem Heizenergieverbrauch zwischen 7 und 1,5 Liter Heizöl pro m² und Jahr). Das heißt, ein NEH kann durchaus 5x soviel Heizenergieverbrauch wie sein gleichnamiges Pendant aufweisen.
Womit wir schon beim nächsten Punkt wären: Es handelt sich bei all diesen Angaben um den Heizenergieverbrauch, der für eine Innenraumtemperatur von 20°C berechnet wurde. Ihre Gesamtenergiekosten setzen sich jedoch aus mehreren Parametern zusammen: Es kommen noch die Kosten für den Haushaltsstrom und die Warmwasserbereitung hinzu sowie die Mehrkosten für die Beheizung, wenn Sie eine höhere Raumtemperatur als 20°C wählen.
Weiters beachten Sie bitte, dass es unterschiedliche Berechnungsmethoden gibt. Fragen Sie immer nach,…
  • ob es sich um m² Bruttogeschoßfläche (inkl. aller Wände) oder (Wohn-) Nutzfläche handelt.
  • ob es sich um die EKZ am Standort (wo das Haus erreichtet werden soll) oder am für manche WBF relevanten Referenzstandort (der klimatisch begünstigt liegen kann) handelt.
  • mit welchem Programm die Energiekennzahl ermittelt wird und lassen Sie sich die Auswirkungen auf das Berechnungsergebnis erklären.
Das erspart Ihnen später so manche unliebsame Überraschung.

Worauf kommt es bei einem NEH an?

  1. Günstige Lage des Baugrundes (südorientiert, windarm, nicht in Kaltluftsenke)
  2. geringe Energieverluste (kompakte Bauform, gute Wärmedämmung, wind- und luftdichte Ausführung)
  3. solare Gewinne nutzen (Südorientierung der Glasflächen, evtl. Einsatz von Sonnenkollektoren)
  4. Heizung mit Niedertemperaturverteilsystem (Wand- und Fußbodenheizung erlauben die Einbindung von Sonnenenergie und reduzieren Systemverluste).
  5. Einsatz einer Komfortlüftung (trägt mit 10-20 KWh/m²a Ersparnis ganz wesentlich zu einem niedrigeren Heizenergiebedarf bei und versorgt das Gebäude zu jeder Zeit mit Frischluft)
  6. energiesparende Haushaltsgeräte (helfen die Stromkosten zu reduzieren)
  7. eigenes Verhalten (richtiges Lüften (falls keine kontrollierte Wohnraumlüftung = KWL), angemessene Raumtemperatur, …)

Das 3-Liter-Haus als Sonderform:

Beim 3-Liter-Haus handelt es sich um eine spezielle und güteüberwachte Form des Niedrigenergiehauses.
Der Heizenergieverbrauch am Standort des Kunden beträgt max. 30 kWh/m²a (das entspricht eben 3 Liter Heizöl (äquivalent)/m² Wohnnutzfläche und Jahr) und wird bereits in der Planungsphase überprüft. Nach Errichtung des Gebäudes und erfolgter Endprüfung erhält der Kunde ein Zertifikat und eine Plakette.